Nachdem das Grundstück vor vielen Jahren für ein Straßenbauprojekt vorgesehen war, welches nie realisiert wurde, hat die Stadt der WGH das Grundstück übertragen. In dem alten Gebäude wohnte zu dem Zeitpunkt eine Großfamilie, zu einem sehr günstigen Mietzins, welche zunächst nicht ausziehen wollte. Der Aufsichtsrat der städtischen WGH (dort sind alle Ratsfraktionen vertreten) konnte auf eine Klage verzichten und sich mit den Bewohnern einigen. Dies hätte im schlimmsten Fall zu mehreren Jahren Verzögerung geführt. Anschließend machten Nachbarn ihren Unmut deutlich. Durch eine Veränderung der Planung konnte aber auch diese Problematik behoben werden.
Die acht Wohnungen wurden seit dem 01. Oktober von den ersten Mietern bezogen. Die Miete für die schönen Neubauwohnungen mit Balkon beträgt anfangs 5,75 Euro pro Quadratmeter. Das Belegungsrecht liegt bei der Stadt Hilden. Im Vergleich zur ersten Planung sind die Baukosten (voraussichtlich rund 1,966 Millionen Euro) um rund 60.000 Euro gestiegen, berichtet WGH Geschäftsführer Andre von Kielpinski-Manteuffel. Für das Vorhaben wurde ein öffentliches Baudarlehen in Höhe von 971.000 Euro bewilligt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates – Jürgen Scholz (SPD) – freut sich über sie Fertigstellung: „Das Grundstück Kirchhofstraße 28 ist ein vorbildliches Bauprojekt und zeigt, das auch moderner Wohnungsbau mit preisgünstigen Mieten möglich ist“.
In vielen Städten fehlen bezahlbare Wohnungen, aber im ganz besonderen Maße in Hilden. Ende 2015 gab es in Hilden 1287 öffentlich geförderte Mietwohnungen. Das entspricht 6,4 Prozent aller Wohnungen in Mehrfamilienhäusern in Hilden. In anderen Kommunen vergleichbarer Größe (50.000 bis 100.000 Einwohner) liegt dieser Anteil bei 11,3 Prozent, landesweit bei 10,2 Prozent. Auch wenn in Hilden aktuell etwa 300 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern gebaut werden, bleibt der Wohnungsmarkt weiterhin angespannt. In den meisten Fällen handelt es sich nämlich um hochwertige Eigentumswohnungen, die zwar gegebenenfalls auch vermietet werden, aber im oberen Marktsegment angesiedelt sind. „Wir müssen mit Investoren ins Gespräch kommen und sie vom preisgünstigem Wohnungsbau überzeugen“, so Kevin Buchner – Sprecher der SPD Fraktion für Stadtentwicklung. „Auch wird die SPD weiterhin versuchen, über städtebauliche Verträge eine verbindliche Zusage von Investoren für preisgünstigen und sozialen Wohnungsbau zu erhalten.“