Stadtplanung für eine lebenswerte und attraktive Gemeinde

Als Stadt der kurzen Wege soll unsere Gemeinde lebens- und liebenswert für Jung und Alt bleiben. Sie soll vielfältige Stätten der Begegnung und Beteiligung anbieten, um das Leben so angenehm wie möglich zu machen.

Wir stehen mit unserer Stadtentwicklungspolitik für den Ausgleich zwischen unterschiedlichen Interessen. Beispielhaft seien hier genannt: komfortabler und bezahlbarer Wohnraum, Gewerbeansiedlung zur Schaffung zukunftssicherer Arbeitsplätze, Einrichtungen für Bildung, Freizeit und Betreuung, vielfältige Einkaufsmöglichkeiten, Mobilität für Alle, Erhalt von Grünflächen und Denkmalschutz.

Die Qualität des Lebens hängt im Wesentlichen vom Zustand der Wohnungen und Wohngebiete ab. Wohnungen dürfen nicht zu unbezahlbarem Luxus werden!

Voraussetzung für eine lebendige Stadt ist es, sowohl ältere Menschen als auch junge Menschen und Familien mit Kindern in unserer Stadt zu halten. Deshalb muss der soziale Wohnungsbau weiter vorangetrieben werden. Insbesondere muss es weiter städtischen Wohnungsbau durch die Wohnungsbaugesellschaft Hilden (WGH) geben. Mit Blick auf die demografische Entwicklung in Hilden ist dabei besonders auf einen familiengerechten, barrierefreien, bezahlbaren und zukunftsorientierten Wohnungsbau zu achten. Das bedeutet auch ein (Um-)Bauen nach den Prinzipien von Barrierearmut, Nachhaltigkeit und maximaler Energieeffzienz (z. B. Null-Energiehaus).

Deswegen wollen wir ein Programm „Zukunftswohnen“ entwickeln und umsetzen. Ziel soll es sein, generationengerechtes Wohnen mit Verbleib im Quartier zu fördern und Wohnprojekte für Studierende sowie Auszubildende zu ermöglichen.

Um im frei finanzierten Wohnungsbau ebenfalls ein verstärkt familienorientiertes Wohnungsangebot zu fördern, werden bestehende städtische Fördermöglichkeiten optimiert.

Weiterhin soll durch das Schließen von Baulücken eine flächenschonende Nachverdichtung ermöglicht und durch das Recycling von Gewerbebrachen die Ausweisung neuer Baugebiete verringert werden. Der bestehende Flächennutzungsplan bietet hierbei eine Orientierung beim Klima- und demografischem Wandel und unterstützt eine nachhaltige Entwicklung unserer Gemeinde. Wir wollen die Planung unserer Gemeinde in umfassender Form und mit frühzeitiger Beteiligung aller Bürgerinnen und Bürger erörtern und beraten.

Bei allen zukünftigen Maßnahmen werden wir darauf achten, dass die Gebäude, deren Zugänge und alle Verkehrsflächen nicht nur barrierefrei für Menschen mit Gehbehinderung sind, sondern auch über Leiteinrichtungen für Blinde und Sehbehinderte verfügen.

Der Ausbau der Hildener Innenstadt ist nahezu abgeschlossen. Viele Maßnahmen wurden in den letzten Jahren umgesetzt. Zu nennen sind hier beispielsweise der Neubau des Wohnquartiers „Jacobushof“ und des Pfarrzentrums St. Jacobus, der Neubau des „Kastanienhofs“ an der Heiligenstraße sowie die Sanierung der ehemaligen Karstadt-Fläche für die Drogeriekette Müller, die als Kundenmagnet das Einzelhandelsangebot in der Fußgängerzone Mittelstraße attraktiver werden ließ.

Um die Hildener Innenstadt nachhaltig und modern zu gestalten, wird aktuell das Integrierte Handlungskonzept umgesetzt, bei dem Fördergelder des Landes genutzt werden. Mit einer breiten Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an den Planungsprozessen konnten bereits erste Maßnahmen fertiggestellt werden. Zu nennen sind hier die Modernisierung der Robert-Gies-Straße, die Aufwertung des Platzes vor dem Rathauscenter, die Erneuerung des Spielplatzes am Warrington-Platz und die Modernisierung sowie Renaturierung des Stadtparks. Zeitnah wird noch die Verkehrsführung am Fritz-Gressard-Platz und die Anbindung der Fußgängerzone an den Stadtpark und die Stadthalle verbessert.

Das hohe Niveau in den Bereichen attraktives Wohnen, Branchenmix, Dienstleistungsangebot, Kultur- und Freizeitangebot in der Hildener Innenstadt wird durch das Integrierte Handlungskonzept sichergestellt. So wurde Hilden 2016 von der Beratungsgesellschaft IFH aus Köln zur attraktivsten Einkaufsstadt Deutschlands unter Städten mit vergleich- barer Einwohnerzahl gekürt. Für die Zukunft wünschen wir uns einen breit aufgestellten Einzelhandel und die Verbesserung des gastronomischen Angebots für junge Menschen, um die Innenstadt auch für diese Altersgruppe attraktiver zu gestalten.

Neben der Innenstadtentwicklung wurde mit der Bahnhofssanierung und dem Erhalt dieses Baudenkmals die Aufwertung der gesamten westlichen Unterstadt eingeleitet. Auf der Basis der städtebaulichen Rahmenplanung wird diese Entwicklung fortgeführt.

Wir wollen innenstadtnahes Wohnen fördern, dort wo es möglich ist. Beispielsweise an der Walder Straße zwischen Krankenhaus und Kirchhofstraße.

Es ist gelungen, in allen Stadtteilen ein ausreichendes Angebot für den täglichen Bedarf sowie für Kultur und Bildung, Sport und Freizeit zu schaffen. Investitionen von mehr als 60 Millionen Euro in den letzten sechs Jahren in den Neubau und die Sanierung städtischer Einrichtungen haben dafür gesorgt, dass alle Bürgerinnen und Bürger wohnungsnah unterschiedliche Angebote nach Neigung vorfinden und nutzen können. Beispielhaft sind hier zu erwähnen:

  • Sanierung des Stadtparks mit Aufenthaltsmöglichkeiten für Jung und Alt,
  • Sanierung der Marie-Colinet-Sekundarschule und Eröffnung der Campus-OT als Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche auch am Nachmittag,
  • Sanierung des Helmholtz-Gymnasiums und Neubau des Oberstufenzentrums,
  • Erneuerung des Kunstrasens auf dem städtischen Sportplatz Hoffeldstraße,
  • Eröffnung der inklusiven Kindertageseinrichtung „Nordlichter“.

Eine ökologische Verkehrsplanung soll gewährleisten, dass die Bürgerinnen und Bürger umweltschonend und sicher Arbeits- und Einkaufsstätten sowie Freizeit- und Bildungseinrichtungen erreichen.

In Hilden gibt es ein gut ausgebautes Bus- und S-Bahn-Angebot. Die Einführung der Ortsbuslinie und die Taktverdichtungen haben das Angebot deutlich verbessert. Ziel unserer Politik wird es sein, dieses Angebot zu erhalten und seine Qualität zu steigern. Hierfür werden wir die Haltestellen kontinuierlich weiter verbessern sowie barrierefrei und durch Dachbepflanzungen klimafördernd ausbauen. Zudem wollen wir mit dem Verkehrsverbund über die Reduzierung der Fahrpreise ins Gespräch kommen.

Das beschlossene Fahrradförderkonzept wird weiter umgesetzt. Zusätzliche Abstellanlagen, wie am S-Bahn Haltepunkt Hilden Süd, wurden errichtet. Um den Fahrradverkehr in Hilden zu fördern, sollen in den Jahren 2021-2023 die Straßen Hagdornstraße, Augustastraße, Schulstraße, Hagelkreuzstraße, Am Jägersteig, Schlichterweg, Luisenstraße, Pungshaustraße, Bismarckstraße und Am Strauch zu Fahrradstraßen umgewidmet werden. Weiterhin wollen wir die Verbesserung der Sicherheit – vor allem an Schulen – und den Lückenschluss im Radwegenetz als Programmschwerpunkte festgelegen. Zudem soll die Errichtung von stationärem Bikesharing umgesetzt werden.

Im kommunalen Straßenneubau ist der Bedarf weitestgehend erfüllt. Die rechtzeitige Unterhaltung und Erneuerung sowie der barrierefreie Ausbau werden zur Hauptaufgabe. Der Straßenbau hat sich an den Interessen aller Verkehrsbeteiligten (mit besonderer Vorsorge für Kinder und Fußgänger) und Anwohner zu orientieren. Straßenbäume sind wichtig für das innerstädtische Klima.

Wir setzen uns für eine Optimierung des Verkehrsflusses (etwa durch Grüne-Welle-Schaltungen) zur Verringerung von Wartezeiten und Staubildung ein und erzielen damit auch einen Beitrag zur Schadstoffminimierung und CO2-Reduktion.

Lärm macht Menschen krank. Lärmaktionspläne sind ein Instrument, um Lärmbelästigung zu erkennen und beseitigen zu können. Aus dem letzten Aktionsplan hat sich die nächtliche 30 km/h-Geschwindigkeitsreduzierung auf innerstädtischen Hauptverkehrsstraßen ergeben. Wir wollen auch weiterhin die notwendigen Finanzmittel bereitstellen, damit Maßnahmen zur Lärmminderung entwickelt und umgesetzt werden können.

Der Umweltschutz ist eine globale Querschnittsaufgabe, die aber lokale Verantwortung erfordert und Handlungsmöglichkeiten in den Bereichen Energie, Klimaschutz, Verkehr, Natur- und Landschaftsschutz sowie Flächennutzung vor Ort bietet.

Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten wollen dafür sorgen, dass möglichst viele Freiflächen in Hilden erhalten bleiben und der Stadtkern weiter begrünt wird. Schon frühzeitig wurden zahlreiche Grünzonen in Hilden unter Naturschutz gestellt. Aktuell sind dies mit 114 Hektar über vier Prozent unseres Stadtgebietes.

Kommunen haben viele Möglichkeiten, zum Klimaschutz und zur Absenkung der CO2-Emissionen beizutragen. Die Stadt Hilden engagiert sich schon lange auf diesem Gebiet, sie ist Mitglied im Klimabündnis und unterstützt die Agenda 21. Um den Klimaschutz deutlich in den Fokus unseres Handelns zu setzen, haben wir 2019 den städtischen Klimanotstand beschlossen. Seither werden bei allen kommunalen Beschlüssen die klimarelevanten Auswirkungen verdeutlicht und berücksichtigt. Dies ermöglicht uns eine nachhaltige Politik. Um den Klimaschutz als gesamtstädtisches Projekt voranzubringen, haben wir zudem die Einstellung eines städtischen Klimamanagers / einer Klimamanagerin beschlossen. Einige Hildener Unternehmen beteiligen sich außerdem an ÖKOPROFIT – einem Kooperationsprojekt zwischen Kommunen und der örtlichen Wirtschaft, mit dem Ziel, Betriebskosten zu senken und gleichzeitig die natürlichen Ressourcen wie Wasser und Energie zu schonen. Dies wollen wir weiter fördern.

Auch bei der künftigen Bauleitplanung sollen Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsaspekte stärker berücksichtigt werden. Durch Dach- und Fassadenbegrünung soll die Klima-Effzienz von Gebäuden gesteigert werden. Dies konnten wir bereits beim Investoren-Auswahlverfahren für das Gelände der ehemaligen Theodor-Heuss-Schule umsetzen, bei dem Klimaaspekte eine höhere Gewichtung als der finanzielle Profit erhalten haben.

An städtischen Gebäuden wird die Wärmedämmung kontinuierlich weiter verbessert, so wurde beispielsweise die Marie-Colinet-Sekundarschule energetisch saniert. Die Heizungsanlagen werden optimiert und die Beleuchtungstechnik verbessert. In allen städtischen Gebäuden werden bereits Energiesparlampen oder LED-Beleuchtung eingesetzt. Die Zahl der Solaranlagen auf städtischen Gebäuden soll gesteigert und Flächen für Solarparks geprüft werden. Es sollen nachhaltige, sparsame Fahrzeuge für den städtischen Fuhrpark neu beschafft und die Elektromobilität gefördert werden.

Wir wollen, dass Hilden von der Stadt im Grünen zur Grünen Stadt wird und setzen den Grünordnungsplan um. Neben der Errichtung von Blühwiesen und Insektenhotels wird die Renaturierung der Gewässer laufend fortgesetzt. Für den Gewässerschutz werden wir das Entsiegelungsprogramm für öffentliche Flächen (wie Schulhöfe) und die Regenwasserversickerung bei Neubauten fortführen. Zudem wollen wir mit einer Kampagne „Saubere Stadt“ der Verschmutzung unserer Gemeinde entgegentreten.

Unser Stadtwald als Naturschutz- und Naherholungsgebiet ist vor ungeeigneten Nutzungsansprüchen (Hundeschulen, Großveranstaltungen usw.) zu schützen. Wir wollen die städtischen Grünflächen pflegen und ausbauen. Insbesondere wollen wir nach der Revitalisierung des Stadtparks auch die Parkanlagen im Holterhöfchen attraktiveren und Angsträume verringern.

Die Hildener SPD lehnt den Ausbau der Autobahn 3 auf acht Spuren ab und fordert Bundesregierung und Bundestag auf, von diesem Vorhaben Abstand zu nehmen. Ein derartiger Eingriff in private, städtische und sonstige Flächen für eine Autobahnverbreiterung (besonders in Natur- und Landschaftsschutzgebieten) ist nicht mehr zeitgemäß und muss unterbleiben. Wir fordern, dass die Bürgerinnen und Bürger durch Einwohnerversammlungen und andere geeignete Formen zeitnah überdie beabsichtigten Maßnahmen unterrichtet werden.

Im Kampf gegen die CO-Pipeline steht die Hildener SPD geschlossen mit dem Aktionsbündnis und der Hildener Bevölkerung zusammen. Kernpunkt für die ablehnende Haltung ist der Schutz unserer Bürgerinnen und Bürger. Wir fordern die Firma Covestro (vormals Bayer Material Science) und die Landesregierung auf, die Inbetriebnahme aufzugeben. CO ist dort zu produzieren und zu lagern, wo es verarbeitet wird. Damit werden beim Transport keine Menschenleben gefährdet und der Erhalt der Arbeitsplätzeund der Produktionsstandorte bleibt möglich.

Zur Sicherung dieses Zieles gilt weiterhin:

  • alle juristischen Möglichkeiten des Widerstandes sind von Rat und Verwaltung auszuschöpfen,
  • Unterstützung des Aktionsbündnisses gegen den Bau und die Inbetriebnahme der CO-Leitung,
  • Unterstützung von privaten Klägern durch die Gemeinde in ideeller, sachlicher und finanzieller Form, soweit gemeindliche Interessen hierzu Grundlage bieten.