Im Jahre 1863 ist die Hildener Arbeiterbewegung zum ersten Mal aktenkundig geworden: Es entstand eine Ortsgruppe – „Gemeinde“ sagte man damals – des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV). Aus Düsseldorf und Solingen war die Nachricht nach Hilden gedrungen, dass sich in Leipzig der ADAV gegründet hatte, unter Führung Ferdinand Lassalles.
Dabei hatte es in Hilden schon einige heftige soziale Auseinandersetzungen gegeben. Ende August 1869 waren die Handdrucker und Formenstecher der Textilfabrik Gressard und Co. in den Streik getreten. Sie forderten Lohnerhöhungen und vor allem die Abschaffung der Strafgelder, mit denen die Arbeiter oft aus den nichtigsten Anlässen belegt wurden. Der Streik endete nach drei Wochen mit unbekanntem Resultat. Wahrscheinlich haben die unzufriedenen Beschäftigten versucht, andere Arbeitsverhältnisse zu finden – aus dem gleichen Grund kam auch die sozialdemokratische Bewegung in Hilden nicht recht voran. Immer wieder wechselte die Zusammensetzung der Gemeinde des ADAV. Mitglieder verließen Hilden, weil sie gemaßregelt worden waren oder eine bessere Verdienstmöglichkeit suchten.