Die Attraktivität einer Stadt wird immer stärker daran gemessen, ob sie ausreichend Raum für Kreativität, für kulturelle Innovationen und menschliche Begegnung bietet. Kultur gilt als „weicher Standortfaktor“ für die Ansiedlung von Unternehmen. Ein attraktives Kulturleben trägt somit zu Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung bei.
Dabei soll die Hildener Kulturpolitik keine Konkurrenz zu den Angeboten aus den umliegenden Großstädten schaffen. In den vergangenen Jahren hat sich ein eigenes Profil entwickelt, welches bereits hohe Standards gesetzt hat: die Theaterreihen, die UNICEF-Gala, die Hildener Jazztage, die Ausstellungen des Wilhelm-Fabry-Museums, die Ausstattung und die Angebote der Stadtbücherei. Besonders zu erwähnen ist die Kooperation JeKi (Jedem Kind ein Instrument) der Musikschule mit den Grundschulen. Außerdem ist Hilden die Ausstellungsstadt im Kreis Mettmann!
In Zeiten knapper werdender Kassen liegt unser Hauptaugenmerk darauf, die städtischen Kultureinrichtungen bestmöglich zu erhalten und weiterzuentwickeln. Durch verstärkte Zusammenarbeit sollen Synergieeffekte genutzt werden, um Kulturleben in Hilden langfristig zu sichern. Für die Hildener Theaterreihen gibt es bereits einen Beirat von Theaterinteressierten, der die Verwaltung bei der Ausgestaltung der Spielpläne berät. Ein solches Mitwirkungsorgan wünschen wir uns auch für die anderen Kulturbereiche, um noch besser den Wünschen in der Ausgestaltung unserer Angebote entsprechen zu können.
Für Neubürger soll eine Mappe mit dem gesamten Kulturangebot in der Stadt erstellt werden. Ein beiliegender Gutschein als Schnupperangebot soll den Zugang erleichtern, ferner die Teilnahme an einem kostenlosen Stadtrundgang. Hierzu gehört auch die Forderung nach mehr offenen Künstlerabenden, in denen Hildenerinnen und Hildener in direkten Kontakt mit den Künstlerinnen und Künstlern treten, um deren Intentionen und deren Kunst besser verstehen zu können.
Die Hildener Kulturpolitik muss bürgernah bleiben, weil die Teilnahme am kulturellen Leben genauso wie Bildung, Gesundheit und Wohnung zu den menschlichen Grundbedürfnissen gehört. Investitionen für Kunst und Kultur sind somit unverzichtbar für die Zukunft. Nur wer ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Angebot bietet, sorgt dafür, dass die Menschen sich in Hilden wohl fühlen und zusammenkommen. Somit trägt unsere Kulturpolitik auch zu Völkerverständigung und Integration bei, weshalb auch die ausländischen Vereine gezielt in das Kulturleben einzubinden sind. Deshalb werben wir sowohl für eine interkulturelles, als auch integratives Kulturprogramm – dieses gilt es zu entwickeln.
Ohnehin stellen die kulturpflegenden Vereine in Hilden traditionell einen starken Grundpfeiler der Kulturpolitik dar. Dies gilt es zu bewahren und auch weiterhin zu fördern. Es gilt, ihre Angebote mit den guten städtischen Kulturangeboten und Einrichtungen (Bücherei, Museum, Musikschule usw.) zu vernetzen.
Um das Kulturleben dauerhaft zu sichern, muss auch in diesem Bereich verstärkt auf den demografischen Wandel geachtet werden. Frühzeitig muss für jüngere Generationen ein Angebot geschaffen werden, um sie für die Kulturangebote vor Ort zu begeistern, weil diese Nutzer auch die Nutzer der nächsten Jahrzehnte sein werden. Deshalb muss sich auch die Hildener Kulturarbeit mit neuen Nutzerverhalten auseinandersetzen. Es müssen mehr Angebote für eine „Jugendkultur 2.0“ angeboten werden, wie etwa mehr Spielangebote – digital wie analog. Darüber hinaus sollten aber auch im Bereich Ausstellungen, Theater usw. Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene bereitgestellt werden, um diese Personengruppen dauerhaft als zukünftige Nutzer und Konsumenten kommunaler Kulturangebote zu gewinnen.
Die Weiterbildung ist eine kommunale Aufgabe. Weiterbildung erweitert den Horizont, erhöht die Chancengleichheit und leistet einen Beitrag zur Herstellung sozialer Gerechtigkeit. Dies alles gewährleistet die Volkshochschule und stellt ein bedarfsgerechtes, wohnortnahes, qualifiziertes und bezahlbares Angebot sicher.
Unser Augenmerk gilt Weiterbildungsangeboten für junge Erwachsene sowie ältere Menschen im und nach dem Erwerbsleben. Dies gilt auch für Menschen aus einkommensschwachen und bildungsfernen Milieus.
Weitere Schwerpunkte der Volkshochschule müssen die Entwicklung der politischen Urteils- und Handlungsfähigkeit und der interkulturellen Kompetenz sein. Auch muss die Volkshochschule spezielle bedarfsgerechte Angebote für Jugendliche entwickeln. Hier setzen wir auf die „Junge VHS“, die auch in anderen Städten schon erfolgreich praktiziert wird – hier könnten in Zukunft auch Synergieeffekte etwa mit dem städtischen Kulturbereich entstehen. Wir wollen, dass allen Jugendlichen, die es in der regulären Schulzeit nicht geschafft haben, die Möglichkeit eingeräumt wird, ihren Schulabschluss nachzuholen.
Die Förderung der politischen Bildung ist und bleibt eine elementare öffentliche Aufgabe. Angesichts der zunehmenden Komplexität der Gesellschaft muss allen der Zugang zu gesellschaftspolitischem Wissen offen stehen, um eine aktive Mitwirkung in der Demokratie zu fördern und so antidemokratischen Strömungen entgegenzutreten. Hierzu zählt für die Hildener SPD auch die Stärkung und öffentliche Aufwertung des Stadtarchivs, deshalb setzen wir uns ein für mehr Mittel zur Umsetzung der Digitalisierung.